Abivorbereitung per Lesung im Literaturhaus

Das Abiturmatinee ist eine vom Literaturhaus Hamburg veranstaltete Lesung, die jährlich im Februar die relevanten Literaturen des jeweiligen Abiturjahrgangs informativ behandelt. Zu Gast im Literaturhaus ist regelmäßig Alexander Kosenina, der zusammen mit dem Literaturhaus-Leiter Rainer Moritz die Semesterschwerpunkte facettenreich beleuchtet und so den Schüler*innen komprimiert die Themenbereiche, beispielsweise anhand von Rezensionen oder bestimmten Ansätzen der Sprachwissenschaften, vermittelt.

In der Regel bestehen die Veranstaltungen aus 70 Minuten Einheiten. In diesen stellen sich die Beteiligten vor und verweisen auf die von der Schulbehörde vorgegebenen Thesen, welche den Hintergrund der Texte bereits aufgreifen. Anschließend lesen professionelle Sprecher*innen aus den Referenzliteraturen vor. Meistens handelt es sich dabei um die wichtigsten Szenen, welche auch in der Nachbesprechung exemplarisch an bestimmten Ansätzen der Literaturwissenschaften ausgeführt werden. Die Nachbesprechung beleuchtet in verschiedener Hinsicht das Literaturwerk, indem Kosenina die prägnantesten Themenfelder des Textes, im Falle des „Der Untertan“ von Heinrich Mann, die Rolle von Macht und Gehorsamkeit, umfangreich präsentiert und anschließend mit Moritz vereinzelt Aspekte ausbreitet. Rainer Moritz steuert Gedankenanstöße bei, die Alexander Kosenina anhand von Hintergrundwissen zum Autor, historischer Ereignisse oder sozialpsychologischer Analysen der Charaktere aufnimmt und hochkompetent erörtert.

In einer vergleichsweise kurzen Zeit bietet das Literaturhaus eine sehr hohe Dichte an Informationen zu den entsprechenden Literaturwerken, die allesamt in Bezug zu den gegebenen Semesterschwerpunkten der Schulbehörde die Unterrichtsinhalte wiederholen. Aufmerksamen Zuhören ermöglichen die Lesungen einen guten Einstieg in die Vorbereitungen fürs Abitur, die es im Grunde genommen anschließend nur Zuhause zu vertiefen gilt.

Benedict W. (13e)

Foto: Claus-Joachim Dickow, Wikipedia